Mit der Toskana bringen sicher die wenigsten Urlauber Wintersport in Verbindung. Schnee passt so gut in die etruskische Kulturlandschaft wie ein Hofbräuhaus. Dennoch zieht es die Einheimischen von Dezember bis Februar in den Apenninen – die Nordtoskaner nach Abetone, die Südtoskaner ins etwas kleinere Skigebiet des Monte Amiata.
Abetone liegt nördlich von Lucca auf knapp 1400m. Das Skigebiet mit zirka 30 Pistenkilometern liegt an der toskanischen Wasserscheide. Nördlich geht’s über den Po in die Adria, südlich ins tyrrhenische Meer. Das Skigebiet erinnert an deutsche Mittelgebirge, allerdings gehen sie schon mal hoch bis auf 2000m. Sonst wäre auch kein Wintersport möglich. Als das Alpen noch weniger Konkurrenz für das lokale Skigebiet waren, kamen auch einige zumindest national bekannte Skiläufer aus Abetone. Vittorio Chierroni, Zeno Colò oder Celina Seghi, die in den 40ern und 50ern ihre grosse Zeit hatten. Celina Seghi feierte letztes Jahr ihren 100sten.
Grösster Buchenwald Europas
In der südlichen Toskana etwa auf Höhe von Grossetto liegt der Monte Amiata, der noch zur Provinz Siena gehört. Umgeben vom angeblich größten Buchenwald Europas lädt das Skigebiet zu Langlauf und Schneeschuhtouren ein. Als besonders schön gilt die Strecke Marsiliana-Macinaie, die sich durch den herrlichen Buchenwald des Pian della Marsiliana in der Ortschaft Cantore schlängelt. Wer dennoch das Skifahren sucht, findet kleinere Sesselliftanlagen vor, die sich besonders für Familien eigenen.
Herzhafte toskanische Küche
Was beide Skigebiete sowohl im Norden als auch im Süden verbindet, ist die herzhafte toskanische Küche, die natürlich auch im Winter Grossartiges zu bieten hat wie Pappardelle mit Wildscheinragout, Ribollita, die Bauernsuppe, die eher ein Eintopf ist mit Schwarzkohl und weissen Bohnen oder den Brasato, den Rinderschmorbraten.
37 Grad warmes Schwefelwasser
Ein weitere Gemeinsamkeit sind die Thermalbäder, die nicht weit von den Skigebieten entfernt liegen. Von Abetone geht man in die Bagni di Lucca, von Monte Amiata ins sehr bekannte Saturnia mit seinen natürlich geschaffenen Sinterbecken. Bevor es danach ins Restaurant geht, sollte man sich allerdings gut duschen, denn das 37 Grad warme Wasser ist sehr schwefelhaltig.