Die Violino di Noè, die Geige Noahs, ist ein Boot in Form eines Saiteninstruments, das auf die künstlerische Idee des Bildhauers Livio De Marchi zurückgeht. Sie wird heute nach einjähriger Bauzeit auf dem Gelände der ehemaligen Lucchese-Werft an der Giudecca enthüllt.
Zwölfeinhalb Meter Holz, zum Teil handgefertigt, ein atemberaubendes Werk, ein Symbol der Wiedergeburt Venedigs. "So wie Noah die Tiere auf die Arche brachte, um sie zu retten, werden wir auf dieser Geige Kunst durch Musik verbreiten", erklärt De Marchi.
Im September soll das Boot in der Lagune von Giudecca zu Wasser gelassen werden. Anlass ist die traditionelle Historische Regatta, die jedes Jahr im Canal Grande am ersten Sonntag im September stattfindet. Auf dem Spielplan steht der venezianische Barockkomponist Vivaldi. Dargeboten von zwei Musikerpaaren des Konservatoriums Benedetto Marcello. Danach wird die Geige um die Welt reisen, denn sie besteht aus Teilen, die abgenommen und transportiert werden können, erklärt der Bildhauer.
Die Idee von De Marchi entstand im November während der schwersten Phase des Lockdowns. Wegen des drastischen Rückgangs an Arbeit hatten Venedigs Handwerker leere Auftragsbücher. Das "Consorzio Venezia Sviluppo", ein Zusammenschluss von Venedigs Industrie, hat Livio De Marchi und seine Idee unterstützt. Werften und Handwerker waren so in der Lage, was zu bauen, was normalerweise außerhalb ihrer eigenen Kompetenz liegt: den Bau einer schwimmenden Violine - der grössten der Welt.