Als Dirigent arbeite man nicht für den Erfolg, betonte der Meister, den man auch „King of Verdi" nennt. „Man macht es, weil man weiss der Beruf ist eine Mission." Seine musikalische Berufung hat den Maestro in die namhaftesten Opernhäuser der, Welt gebracht: Fast 20 Jahre lang (1986-2005) war er Musikdirektor der Mailänder Scala, die er schließlich in einem dramatischen Streit um die Intendantennachfolge verliess.
Es folgten unter anderem Engagements in Salzburg, an der New Yorker Metropolitan Opera und beim Chicago Symphony Orchestra. Muti - "der auch schon die Berliner Philharmoniker, das London Philharmonic Orchestra, das Philadelphia Orchestra und die Wiener Philharmomker dirigierte - polarisierte schon immer. Zu den größten Dirigenten der heutigen Zeit gehört er dennoch, oder gerade deshalb. Er wurde bereits „letzter Monarch unter den Dirigenten" genannt.
Kaum zu glauben dass'es in der Kindheit kurzzeitig Zweifel am musikalischen Talent des späteren Stardirigenten gab. „Der kleine Riccardo ist nicht geschaffen für die Musik", habe ein Vater gesagt, als Muti zunächst mit Gesangsübungen haderte. Über eine Geige als Weihnachtsgeschenk habe er als Junge sogar geweint - aber schließlich fand er doch noch seine Liebe zur Musik. Nur für seine Beerdigung wünscht sich der Maestro .„absolute Stille" und bloß keinen Applaus, wie er betont. „Wenn jemand applaudiert, schwöre ich. dass ich zurückkomme, um ihn nachts in den intimsten Momenten zu stören".